Sven Endris

Deutsche Solarfirmen hatten es lange nicht leicht. War die Photovoltaik aufgrund hoher Einspeisevergütungen nach der Jahrtausendwende eine Boombranche, rutschte sie durch mehrere Kürzungen der Vergütung ab 2010 in eine Krise, die Installationbetriebe wie auch Hersteller von Solarzellen empfindlich traf und für zahlreiche Insolvenzen oder Firmenaufgaben sorgte.

Die Wi SOLAR GmbH aus Kaisersesch, 2007 von Andre Steffens gegründet, hat die Krise überlebt und kann sich wie die meisten Betriebe aktuell vor Aufträgen kaum retten. Seit Jahresende 2021 stark gestiegene Energiepreise und der Ukraine-Krieg sorgen bei den Eigentümern von privaten wie auch gewerblichen Immobilien für ein Umdenken: Neben der Wirtschaftlichkeit einer Anlage spielt nun auch die Versorgungssicherheit eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, in Photovoltaik zu investieren.

Sven Endris (46) aus Oberfell/Mosel hat an der Hochschule Koblenz Bauingenierwesen studiert hat und war zunächst einige Jahre im elterlichen Bauunternehmen tätig, der Unternehmensgruppe Deisen aus Boppard-Buchholz. 2015 kam er als Geschäftsführer und Gesellschafter zu Wi SOLAR. Gemeinsam mit Andre Steffens führt er die stark wachsende Firma, die sich inzwischen auf Großanlagen für Industrie- und Gewerbekunden spezialisiert hat.

Mit Sven haben wir darüber gesprochen, welchen Stellenwert die Photovoltaik bei der Energiewende hat, wie stark Bürokratie den Ausbau beeinflusst und ob die vom Wirtschaftsministerium neu definierten Ziele („Osterpaket“) realistisch oder eher eine Wunschvorstellung sind. Außerdem gibt Sven Tipps, worauf Privatleute achten sollen, wenn sie in Photovoltaik investieren möchten. Einer sei hier schon verraten: Sorgfältig planen und nichts überstürzen.

Foto: Sven Endris (rechts) und Andre Steffens